„Die Landwirtschaft muss dringend entlastet werden, sonst wird es für viele Betriebe zu spät sein!“ – Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV), Ökonomierat Eberhard Hartelt, fordert die Bundesregierung erneut auf, ihre Zusagen einzuhalten und schnellstmöglich Maßnahmen zur Unterstützung der Landwirte und Winzer auf den Weg zu bringen. Das laufende Wirtschaftsjahr werde eine Zäsur und offenbaren, wie schlecht es wirklich um die wirtschaftliche Situation auf den Höfen bestellt ist.
Die Proteste zu Beginn des Jahres haben gezeigt, wie groß die Sorgen in der Branche sind. Dieses Warnsignal muss ernst genommen werden. Die Forderungen des Berufsstandes liegen auf dem Tisch und sind jetzt in geltendes Recht zu übersetzen, es darf nicht bei Prüfaufträgen und Absichtserklärungen bleiben. Dies bekräftigt Hartelt anlässlich des Besuches von Bundeskanzler Olaf Scholz zum Spatenstich des Pharmakonzerns Eli Lilly in Alzey.
Der BWV-Präsident fordert Scholz auf, sich für die Landwirtschaft aktiv einzusetzen. Bisher sei es an der Spitze des Staates zu ruhig gewesen, obwohl der Kanzler ganz genau um die kritische Situation der Landwirtschaft wisse. Er erwarte von ihm ein klares Bekenntnis zu einem wettbewerbsfähigen Agrarstandort Deutschland und auch entsprechendes Handeln. Sollte es nicht zeitnah zur Umsetzung der in der Protokollnotiz der Bundesregierung vom 22. März 2024 aufgelisteten Erleichterungen für die Betriebe kommen, sei es am Kanzler, die Initiative zu ergreifen. „Papier ist geduldig, wir sind es nicht! Wir werden uns nicht vertrösten lassen und uns im Zweifel wieder auf der Straße sehen.“