Auch wenn die Landwirte und Winzer in Frankreich oftmals mit anderen konkreten Schwierigkeiten zu kämpfen haben, sind sie doch mit den gleichen großen Herausforderungen konfrontiert wie ihre deutschen Kollegen. Dies wurde einmal mehr deutlich beim grenzüberschreitenden Austausch zwischen den Kreisverbänden Germersheim und Südliche Weinstraße im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV) mit Vertretern des unterelsässischen Bauernverbandes FDSEA Bas-Rhin und der Landwirtschaftskammer Elsass.
Im agrarpolitischen Fokus des Treffens am 21. Februar 2024 im französischen Hoffen standen, neben den Bauernprotesten der vergangenen Wochen und deren Hintergründe, auch die Themen Flächenverbrauch, insbesondere mit Blick auf den Ausbau von Freiflächen-Photovoltaik, sowie die Entgelterhebung für landwirtschaftliche Beregnung, die in Frankreich schon flächendeckend eingeführt ist. Darüber hinaus tauschten sich die Teilnehmer, unter ihnen die BWV-Kreisvorsitzenden Karl-Friedrich Junker und Roland Bellaire sowie der Vizepräsident des FDSEA Bas-Rhin, Didier Braun, über Anwendung und mögliche Alternativen bei Glyphosat sowie Probleme bei der Umsetzung der Düngeverordnung aus.
Ein weiterer Schwerpunkt waren die verschiedenen Strukturen der Bauernverbände, die Zusammenarbeit mit der Landjugend und mit anderen landwirtschaftlichen Organisationen. In diesem Zusammenhang stellte Paul Schiellein die Tätigkeit der Landwirtschaftskammer in Frankreich vor. Schiellein ist nicht nur Präsident der Ehemaligenvereinigungen des unterelsässischen Bauernverbandes und der Landwirtschaftskammer Elsass, sondern auch Initiator der Treffen zwischen Südpfalz und Elsass. Seit 1986 ist so ein wichtiges Netzwerk unter Landwirten und Winzern beiderseits der Grenze entstanden. Es dient als Plattform, um aktuelle agrar- und weinbaupolitische Themen zu erörtern und gemeinsame Positionen für die berufsständische Arbeit abzustimmen.
Als Abschluss der diesjährigen Zusammenkunft fand eine Besichtigung des Milchviehbetriebes von Didier Braun statt.